HomeAllgemeinBezirkshandballtag: Antrag von Korbach und Twistetal geht an Verband

Bezirkshandballtag: Antrag von Korbach und Twistetal geht an Verband

Bezirkshandballtag: Antrag von Korbach und Twistetal geht an Verband

Auszeichnungen und Gegenwind

Kassel – Groß war die Ehre, die einigen altgedienten heimischen Handballrecken beim Bezirkstag zuteil wurde. Groß war aber durchaus die Enttäuschung bei zwei heimischen Vereinen, weil der Versuch, ihre Nachwuchsarbeit zu erleichtern, wohl nicht auf offene Ohren stößt. Die Delegierten aus 28 Vereinen des Handballbezirks Kassel-Waldeck konnten sich in ihrer Versammlung im Eppos Clubhaus in Kassel zu keinem konkreten Votum durchringen, was den Antrag von TSV Korbach und HSG Twistetal betraf – es war der einzige, der überhaupt gestellt wurde.

Die beiden Vereine wollen gemeinsam erreichen, dass eine Zusatzbestimmung des Hessischen Handballverbandes (HHV) in der Spielordnung des DHB geändert wird, die die Bildung von Spielgemeinschaften betrifft. Diese besagt, dass Vereine mit einer bereits bestehenden Spielgemeinschaft keine solche Kooperation in Form einer Spielgemeinschaft eingehen darf. Für Twistetal und Korbach – die Vereine teilen sich Trainer, Zeitnehmer und Schiedsrichter und mangels Masse auf jeweils einer Seite eben auch Spieler – bedeutet das unter anderem, dass sie nur in der Oberliga spielen können, wenn alle Spieler entweder für den TSV oder die HSG gemeldet werden. „Dies bedeutet einen riesigen logistischen Aufwand und erhebliche Zusatzkosten, da zum Beispiel Vereinswechsel und Pässe umgeschrieben werden müssen, obwohl tatsächlich gar keine Vereinswechsel vorliegen“, begründen Stefan Backhaus (Abteilungsleiter Korbach) und Thomas Tönepöhl (Vorsitzender Twistetal) ihren zweiseitigen Antrag.

Der wurde durchaus heiß diskutiert, wie die WLZ von Teilnehmern erfuhr. Es zeichnet sich allerdings ab, dass die Pläne der beiden Waldecker Vereine selbst in Nordhessen keine große Lobby erhalten. Der Antrag, so wollte es die Mehrheit, wird ohne eigenen Beschluss des Bezirks an den Landesverband weitergereicht und soll beim Hessischen Handballtag im Juni 2022 auf der Tagesordnung landen. Bis März müsse er über den Bezirk eingereicht werden, erklärte auf Nachfrage Andreas Hannappel, der Geschäftsführer des HHV. Er mochte mit Verweis auf sein Amt ebensowenig die Beweggründe oder etwaige Chancen des Antrags kommentieren wie Peter Sauerwald, der Vorsitzende des Bezirks Kassel-Waldeck. Der Fuldataler sprach gegenüber der WLZ lediglich vo einem „verständlichen Antrag“.

Gleichwohl: Einzelne Funktionäre des HHV machten keinen Hehl aus ihrer Einstellung gegenüber der Sache: Sie ließen durchblicken, dass es besser wäre, wenn alles so bleibt wie bisher. Dafür gab es Kritik von der Basis an den HHV-Oberen, die unter anderem von Präsident Gunther Eckart vertreten war. Sauerwald erklärte, es sei sogar offen, ob der Hessische Verband überhaupt eine Änderung beschließen darf, da es sich ja um einen Zusatz zur DHB-Spielordnung handele.

Als Vorsitzender bleibt Sauerwald dem Bezirk weiter erhalten. Weitere acht Vorstandskollegen wurden ebenfalls im Amt bestätigt, darunter auch Carsten Habermann (TSV Korbach) als Jungenwart

Neben Habermann sind aus dem Waldecker Land außerdem für den Handballbezirk im Einsatz: Dirk Wetekam (HSG Twistetal) – Beauftragter Methodik, Sigurd Wachenfeld (TV Külte) – Sportgericht, Steffi Sude (HSG Twistetal) – Klassenleiterin der weiblichen Jugend A, Ralf Striepen (HSG Twistetal) s Auswahltrainer männliche Jugend Jahrgang 2007, Achim Scholz (TSV Korbach) – Auswahltrainer männliche Jugend Jahrgang 2008.  schä

Ehrungen beim Handball-Bezirkstag 2021: Von links Karl Schmidt, Wolfgang Fischmann, Carsten Habermann, Karl-Heinz Fiege, Michael Geidies, Wilfried Gronemann, Arno Straube, Josef Semmelroth, Holger Ritter, Peter Sauerwald, Markus Kreile und HHV-Präsident Gunther Eckart. Fotos: p

Quelle: Dienstag, 12. Oktober 2021, Waldeckische Landeszeitung / Sport