BOL Frauen: SVH Kassel – TSV Korbach 32:31 (16:17)
Beste Saisonleistung, aber keine Punkte…
Im Hinspiel hielten wir gegen den Tabellenzweiten gut mit, beim 24:27 war ein Punktgewinn lange Zeit in Reichweite. Eine ähnlich engagierte Leistung in Angriff und Abwehr hatte sich die Mannschaft auch für das Rückspiel vorgenommen. Nach dem Sieg gegen Wesertal konnte die Mannschaft ohne Druck aufspielen.
„Das sind die besten Spiele. Es macht Spaß, sich mit den besten Mannschaften zu messen“, betonte das Trainerteam. „Keiner muss sich einen Kopf machen, dass es eine Klatsche gibt. Vielmehr wollen wir befreit aufspielen.“ Verzichten mussten wir auf Anna Elkmann (privat verhindert) und auch weiterhin auf Marielle Rebs, zudem war Beke Mehring erkältungsbedingt nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und konnte daher nur dosiert eingesetzt werden.
Die Mädels begannen im Gegensatz zu den letzten Spielen sehr konzentriert und die zahlreichen Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, denn wir konnten das Spiel gegen den favorisierten Tabellenzweiten zu Beginn nicht nur ausgeglichen gestalten, sondern dem Spiel unseren Stempel aufdrücken.
Eine tolle Abwehrleistung, sehenswerte Auslösehandlungen und schnelles Konterspiel vor allem über Greta Knebel und Madlen Selbmann führten nach elf Minuten zum Zwischenstand von 4:7. Auch in der Folgezeit konnten wir diesen Vorsprung halten und in der 18. Minute erstmals einen 4-Tore-Vorsprung zum zwischenzeitlichen 7:11 erzielen. Die Abwehr um Greta Knebel auf der vorgezogenen Mittelposition machte den Gästen das Leben schwer und Ina Pawelczyk hatte die starke Vanessa Künzli gut im Griff.
Doch dann stellten die Gastgeberinnen ihre Angriffsformation um und agierten mit zwei Kreisläuferinnen. Mit dieser Spielweise bekamen wir Probleme; SVH Kassel konnte Tor um Tor aufholen und erzielte bereits in der 27. Spielminute den Ausgleich zum 14:14. Ein Bruch in unserem Spiel war jedoch nicht zu erkennen. Wir hielten dagegen und konnten durch ein Tor von Emilie Pok noch mit einer Führung in die Pause gehen (16:17).
Die Ansprache des Trainerteams in der Kabine war klar, genau da weitermachen, wo man aufgehört hatte, nicht nachlassen und dieses sehr gute Spiel auch in der zweiten Halbzeit fortsetzen.
In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Beim Stand von 21:22 konnten wir noch einmal in Führung gehen, doch dies sollte unsere letzte Führung in diesem Spiel bleiben. Es fiel uns zunehmend schwerer, einfache Tore zu erzielen und der Kräfteverschleiß machte sich bemerkbar.
Im Angriff fehlte uns die nötige Durchschlagskraft. Anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen, agierten wir zu harmlos und unvorbereitete Würfe landeten entweder neben dem Tor oder immer wieder in den Händen der gegnerischen Torhüterin. Auch unsere Abwehr, die in der ersten Halbzeit noch stabil stand, kam nun in vielen Situationen einen Schritt zu spät.
So konnten sich die Gastgeberinnen Tor um Tor absetzen und beim 30:25 in der 53. Spielminute schien das Spiel gelaufen.
Doch die Mädels kämpften bis zum Umfallen und konnten dem Spiel tatsächlich noch einmal eine Wende geben. Emilie Pok erzielte tatsächlich in der 57. Spielminute den Ausgleich zum 30:30 und hätten wir nicht noch einen Siebenmeter und einen Gegenstoß vergeben, dann hätten wir hier die Überraschung schaffen können…hätte…hätte…Fahrradkette. Aber so war es leider nicht und wir mussten eine sehr unglückliche Niederlage einstecken.
Die Mädels waren nach dem Schlusspfiff natürlich sehr enttäuscht und hätten ein Unentschieden verdient gehabt.
Die Mannschaft hat ihre beste Saisonleistung gezeigt und bewiesen, dass sie mit den Besten der Liga mithalten kann. Im Vergleich zu den Vorwochen ist ein großer Fortschritt erkennbar! Die Mädels haben an sich geglaubt und nie den Kopf hängen lassen. Das macht Mut für die kommenden Aufgaben!
Ein besonderes Lob geht an Ina Pawelczyk und Madlen Selbmann, die bereits eine Halbzeit bei der wAJ im Einsatz waren und trotzdem noch eine bärenstarke Leistung zeigten.
Torschützen:
Madlen Selbmann 4, Greta Knebel 8, Emilie Pok 8/2, Beke Mehring 5/3, Ina Pawelczyk 3, Jessica Pooch 1 und Janina Pooch 2