Frauen – Bezirksoberliga: TSV Korbach – HSG Hofgeismar-Grebenstein 28:27 (11:15)
Das Hinspiel konnten wir trotz durchwachsener Leitung knapp mit 24:22 für uns entscheiden. Nach dem Sieg gegen Lohfelden/Vollmarshausen gingen wir mit viel Selbstvertrauen in das Rückspiel, das gleichzeitig unser letztes Heimspiel der Saison war, und wollten uns mit einer guten Leistung und natürlich einem Sieg von unseren Zuschauern und Fans verabschieden. Unterschätzen durfte man die Gäste aber auf keinen Fall, ließen sie doch mit einem Kantersieg gegen Fuldatal/Wolfsanger (39:28) und einem Sieg in Waldau (21:20) aufhorchen.
Wie bereits im Abschlusstraining agierten wir zu Beginn hektisch und unkonzentriert und konnten dem Spiel nicht unseren Stempel aufdrücken. Zumindest konnten wir uns in dieser Phase auf unsere stabile Abwehr um Abwehrchefin Samira Berger verlassen und gingen durch ein Tor von Emilie Pok in der 9. Spielminute mit 5:4 in Führung. Das Trainerteam und die zahlreichen Zuschauer hofften, dass sich die Mannschaft wie im letzten Spiel gegen die HSG Lohfelden/Vollmarshauen nun über das Tempospiel absetzen könnte. Doch es kam ganz anders.
Samira Berger verletzte sich am Fuß und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Nun fehlte nicht nur in der Abwehr die Führungsspielerin und wir verloren völlig den Faden. Besonders zu bemängeln war aber die fehlende kämpferische Einstellung, lediglich Jessica Pooch und Anna Elkmann zeigten in der Abwehr eine gute Leistung und stemmten sich gegen einen Rückstand. Doch das war zu wenig. Die Gäste nutzten unsere Schwächen gnadenlos aus und zogen Tor um Tor davon.
Bereits in der 22. Spielminute konnte Hofgeismar/Grebenstein durch die stark aufspielende Annika Grede mit 4 Toren in Führung gehen (8:12). Die letzten Spielminuten der ersten Halbzeit gestalteten wir ausgeglichen, jedoch konnten die Gäste mit dem Halbzeitpfiff noch einen direkten Freiwurf verwandeln und so wurde beim Stand von 11:15 die Seiten gewechselt. Der Frust war verständlicherweise groß!
Die Halbzeitansprache war laut und deutlich, das Trainerteam appellierte an den Willen der Mannschaft. Doch die erhoffte Wende blieb zunächst aus.
Die Gäste spielten konzentriert weiter und fanden immer wieder Lücken in unserer nicht sattelfesten Abwehr. So liefen wir bis zur 36. Spielminute einem 5 Tore Rückstand hinterher (13:18). Doch dann ging endlich ein Ruck durch unsere Mannschaft. Angetrieben von Emilie Pok, Greta Knebel sowie Madlen Selbmann im Angriff und Jessica Pooch in der Abwehr fanden wir über den Kampf zu unserem Spiel. Auch unsere Manndeckung gegen Sina Bötte verunsicherte die HSG und wir starteten unsere Aufholjagd. Tatsächlich gelang uns in der 44. Spielminute der Ausgleich zum 20:20 durch ein Tor von Beke Mehring.
Doch wer dachte, dass sich die Gäste nun aufgeben würden, sah sich getäuscht. Wir konnten den Schwung aus dieser Phase nicht mitnehmen und schafften es trotz mehrfacher Chancen nicht in Führung zu gehen; ganz im Gegenteil Hofgeismar/Grebenstein ging wieder mit 2 Toren in Führung (21:23, 22:24). Nicht wenige Zuschauer dachten, dass wir diesen Rückstand nicht mehr aufholen könnten. Doch die Schlussphase war an Spannung kaum zu überbieten. In der 54. Spielminute gelang uns der erneute Ausgleich zum 24:24, die Führung wechselte nun regelmäßig bis zur Schlussminute, als die Gäste einen Siebenmeter zugesprochen bekamen. Kathi Blagus konnte diesen glänzend parieren. Im Gegenzug übernahm Madlen Selbmann Verantwortung und erzielte mit einem wuchtigen Rückraumwurf den entscheidenden Treffer zum 28:27 Endstand.
Nach dem Schlusspfiff jubelten die Mädels, wohl wissend, dass der Sieg mehr als glücklich war und die Gäste mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten. Aber am Ende zählt der Erfolg – und mit diesem Sieg klettern wir auf den fünften Tabellenplatz, eine Platzierung, mit der vor der Saison wohl niemand gerechnet hätte. Hut ab vor dieser Leistung!
Torschützen:
Madlen Selbmann 5, Greta Knebel 5, Emilie Pok 10/4, Beke Mehring 3, Ina Pawelczyk 1, Jessica Pooch 3, Janina Pooch 1