Frauen – Bezirksoberliga: TSV Korbach – SVH Kassel 24:27 (11:12)
Wie befürchtet hat sich die Knieverletzung von Torhüterin Eileen Brendl als schwerwiegend herausgestellt. Nach den Untersuchungen steht nun fest, dass sie uns in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Das ist natürlich ein herber Verlust für unsere Mannschaft, aber wir dürfen jetzt nicht jammern, sondern müssen nach vorne schauen.
Gegen den SVH Kassel sind wir als Außenseiter ins Spiel gegangen, aber aus dieser Rolle heraus wollten wir unsere Chance suchen.
Das Spiel begann nicht gut für uns. Wir konnten uns zwar Chancen erarbeiten, scheiterten aber an der Gästetorhüterin und so stand es nach fünf Minuten 0:3. Erst danach konnte Ina Pawelcyk unser erstes Tor zum 1:3 erzielen. Danach kam unsere stärkste Phase. Unsere Abwehr bekam Vanessa Künzli nun besser in den Griff und mit unseren Auslösehandlungen brachten wir die Gästeabwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. Vor allem Emilie Pok und Samira Berger fanden immer wieder Lücken in der gegnerischen Abwehr. So konnten wir nicht nur zum 4:4 ausgleichen, sondern durch ein Tor von Janina Pooch sogar mit 3 Toren in Führung gehen (7:4).
Leider konnten wir den Vorsprung nicht halten. Ein großes Problem war, dass unser Tempospiel überhaupt nicht funktioniert hat. Weder die erste noch die zweite Welle fanden statt und auch das Spiel über die schnelle Mitte wurde zu oft vernachlässigt.
So waren wir gezwungen, unsere Chancen im Positionsangriff zu suchen. Darauf stellte sich der SVH Kassel immer besser ein. Gleichzeitig hatten wir in der Abwehr Probleme mit den Außenspielerinnen der Gäste. Diese wurden immer wieder freigespielt und konnten einfache Treffer erzielen.
In dieser Phase war es schwer für uns, dagegen zu halten und genau das hat den Unterschied gegen die clevere Mannschaft aus Kassel ausgemacht.
Nach einem 6:2-Lauf konnten die Gäste wieder mit 9:10 in Führung gehen und diese knappe Führung auch in die Halbzeitpause mitnehmen (11:12).
In der Halbzeitansprache wurde die Marschroute klar vorgegeben: An die eigenen Stärken glauben und das Tempospiel forcieren.
Doch nach Wiederanpfiff sahen die zahlreichen Zuschauer unsere schwächste Phase. Im Angriff fehlte uns nun die nötige Durchschlagskraft. Anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen, agierten wir zu harmlos und unvorbereitete Würfe landeten entweder neben dem Tor oder immer wieder in den Händen der gegnerischen Torhüterin. Auch unsere Abwehr, die in der ersten Halbzeit noch stabil stand, kam nun in vielen Situationen einen Schritt zu spät.
So konnte SVH Kassel innerhalb von vier Minuten auf 12:16 davonziehen. Eine Vorentscheidung? Nein, denn die Mädels gaben sich nicht auf und durch einen Treffer von Madlen Selbmann waren wir beim Stand von 18:20 wieder auf Tuchfühlung.
Doch näher kamen wir nicht mehr heran. Die Gäste spielten ihre Angriffe lange aus und kamen immer wieder zu erfolgreichen Abschlüssen, so dass in der 55. Spielminute beim Stand von 22:26 die endgültige Entscheidung gefallen war.
Wir waren heute nicht chancenlos, aber unser Tempospiel hat in keiner Phase funktioniert, so dass wir uns im Positionsangriff aufreiben mussten. Zudem leisteten wir uns im gesamten Spiel 22 Fehlwürfe – zu viel, um SVH Kassel in Verlegenheit zu bringen. Es war ein verdienter Sieg für die clever spielenden Gäste. Unseren Mädels kann das Trainerteam aber keinen Vorwurf machen. Sie haben wieder einmal bis zum Umfallen gekämpft, aber für eine Sieg haben wir zu viele Fehler gemacht und uns in den entscheidenden Momenten nicht belohnt. Das hat am Ende den Unterschied ausgemacht.
Torschützen:
Samira Berger 2, Madlen Selbmann 3, Greta Knebel 4, Janina Pooch 2, Emilie Pok 12/5, Ina Pawelczyk 1