HomeMänner IIIHSG Ederbergland I – Die Dritte 26:27 (15:12)

HSG Ederbergland I – Die Dritte 26:27 (15:12)

HSG Ederbergland I – Die Dritte 26:27 (15:12)

„Soweit die Füße tragen“ oder „Hab ich Dich nicht kürzlich im Fernsehen gesehen?“

Nach dem Sieg im ersten Spiel gegen Immenhausen und die dadurch erlangte Tabellenführung, stieg an diesem Wochenende das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter. Doch durch teilweise tauf- und angebotstechnische Ausfälle in unseren Reihen, hatten wir leider nur eine Rumpftruppe zur Verfügung, um diese schwere Aufgabe zu meistern. Unser halbes Team stand nicht zur Verfügung: Holger Schmidt, Carsten Schleiermacher, Frank Krummel, Frank Bitter, Martin Born, Stefan Born, Sven Wandrach sowie Stefan Bangert, war es leider nicht vergönnt, an diesem denkwürdigen Spiel teilzunehmen. Liest man sich diese Liste mit Hochkarätern durch, könnte man zu dem Schluss kommen, dass wir besser gleich daheim geblieben wären. Es wurde aber keine Sekunde überlegt und wir machten uns mit gerade einmal 8 Mann  auf den Weg nach Frankenberg. Welch mutige Entscheidung, wird da mancher vielleicht denken, aber wenn man in diese wild entschlossenen Gesichter während der Hinfahrt geschaut hat, dürfte jedem klar gewesen sein, dass hier und heute etwas für die Geschichtsbücher geschehen sollte. Da wurde nicht einmal gegähnt und die hartnäckigen Gerüchte, dass bei gewissen Mannschaftsteilen Restalkohol mit an Bord war, werden hiermit ganz offiziell und vehement zurückgewiesen. Nein, und es ist auch niemand eingeschlafen…;-) Ein älterer Herr aus unseren Reihen, war sogar so optimistisch eingestellt und fühlte sich an diesem Tag so unbesiegbar, dass er nach unserer Ankunft es sich nicht nehmen lassen wollte, seinen preisgekrönten Flirtspruch: „Hab ich Dich nicht kürzlich im Fernsehen gesehen?“ an den Mann bzw. Frau brachte. Gut der Erfolg war vorauszusehen, aber es sollte ja eh Handball gespielt werden und nichts anderes…

Nachdem wir dann nach längerem Suchen, mehreren Treppen Auf- und Abstiegen, dem obligatorischen Kaffee, der Turbo-Begrüßungszeremonie und der teilweise zweiten Zigarette endlich unsere Kabine gefunden hatten, konnte es losgehen. Die Stimmung war bombastisch und auch die immer wieder neu geführte Diskussion, wer denn nun zuerst auf der Bank sitzen darf, wurde diesmal schneller als erwartet geführt. „Einen Auswechselspieler haben wir doch, das ist doch super…“, war das Motto für dieses Spiel und als Marschroute wurde ausgegeben, den waldecker Schleppschritt diesmal als altwaldecker Schleppschritt zu perfektionieren.

Das Spiel begann für uns mit einer sehr mannschaftsdienlichen Geste unseres Walters. Ohne auf eigene Ziele oder Ambitionen für dieses Spiel Rücksicht zu nehmen, löste er das Wechselproblem und wirkte auch somit der Gefahr von Wechselfehlern entgegen, indem er sich in den Dienst der Mannschaft stellte und ohne Rücksicht auf den eigenen Körper bereits in der ersten Spielminute einen „Usain Bolt Gedächnissprint“ anzog…………………………….………………….Zerrung, na super!!! Somit hatten wir wenigstens einen, der auf die bei diesem Spiel noch dramatisch wichtige grüne Karte aufpassen konnte. Ungünstig war nur, dass ein Spieler von uns, der ansonsten durch eine immense Kondition und eine ebenso sehr hohe Laufbereitschaft bekannt ist, nach 3:30 Minuten völlig ausgepumpt Richtung Bank lief, um sich erlösen zu lassen und dieser dann mit einem Lächeln auf den Lippen gesagt bekam: „Nix da, Bein kaputt, Du spielst heute durch!“ J Unerklärlicher Weise, drückten die Jungs aus dem Edertal von Anfang an aufs Tempo und wollten uns dadurch wohl zeigen, dass sie zweimal die Woche Training machen und deswegen viel schneller laufen können. Da lagen sie anfänglich auch ziemlich richtig mit. Wir bekamen diese kleinen, flinken Jungs einfach nicht in den Griff. Schnell lagen wir mit 4 Toren zurück und es konnte böses erahnt werden. Nach der ersten Auszeit beim Stand von 8:4 in der 13. Minute hatten wir endlich etwas mehr Zugriff auf das Spiel und durch die weniger auftretenden technischen Fehler im Angriff, konnten zumindest die Tempogegenstöße verhindert werden. Das Spiel war nun völlig ausgeglichen und wir schleppten uns mit 15:12 in die Pause.

In der Pause wurde der gegnerische Trainer darauf hingewiesen, dass es doch ziemlich unfair sei, keine Auszeit zu nehmen und er das doch bitte im nächsten Durchgang nachholen soll…Was soll man sagen, der junge Mann setzte einen als nicht verständnisvoll einzuschätzenden Gesichtsausdruck auf und nahm uns diese Hoffnung. Nach dem nötigen Durchatmen begingen wir die zweite Hälfte mit der klaren Vorgabe, nach hinten quälen und nach vorne vielleicht nicht gerade stehen bleiben. In den ersten Minuten konnten wir den Anschlusstreffer zum 17:16 markieren und zeigten, dass mit Luft in den Lungen, unser Spiel ein ganz anderes ist. Durch vergebene Chancen und immer wieder eingestreute Abspielfehler machten wir es dem Gegner aber wieder leicht, auf 4 Tore wegzuziehen. Beim Stand von 22:18 nahmen wir unsere zweite, nun aber noch dringendere Auszeit. Jetzt nochmal 12 Minuten quälen und alles rausholen. Durch schöne Einzelaktionen verkürzten wir Tor um Tor und kamen in der 53 Minute erstmalig zum Ausgleich (25:25). Mit flehendem Blick versuchten wir nun den gegnerischen Trainer doch noch davon zu überzeugen, uns doch bitte eine kleine Verschnaufpause zu gönnen und die grüne Karte zu legen, aber er ließ sich selbst durch das klagende und beunruhigende Pfeifen der Raucherlungen nicht erweichen. Wenn das mal nicht als Bumerang für ihn zurückkommen sollte… Wir verpassten es in dieser Phase bei drei Angriffen, ein Tor zu erzielen und einzig unser Torhüter verhinderte die Führung der Heimmannschaft. In der 59. Spielminute war der Bann dann gebrochen, und wir gingen mit 27:26 in Führung. Unter den ungläubigen Blicken der Ederbergländer Fans, war dies die erste Führung von uns im ganzen Spiel! Noch 50 Sekunden waren auf der Uhr und die Heimmannschaft hatte den Ball. Nun hieß es nur noch Abwehrschlacht um jeden Preis. Das gegnerische Angriffsspiel wurde druckvoll aufgezogen und 35 Sekunden vor dem Ende wurde der Rechtsaußen freigespielt. Unter dem tosenden Applaus der Fans gelang der Treffer. Leider hatte sich der gegnerische Trainer anscheinend doch von uns erweichen lassen und warf just in diesem Moment die grüne Karte in Richtung der Zeitnehmermädels. JJ Die Halle stand Kopf!!! Tor oder kein Tor, das war nun die Frage. An dieser Stelle ein Lob an die fairen Mädels am Zeitnehmertisch, die auf Nachfragen des Schiedsrichters ehrlich blieben und sagten, dass die Karte vorm Wurf lag! Nach kurzen Tumulten, aus denen sich ältere, besonnene Herrschaften ja grundsätzlich raushalten, konnte die Partie dann fortgesetzt werden. Noch 35 Sekunden alles reinwerfen, was noch in den alten Knochen steckt. Ederbergland machte es nun schlauer und spielte die Uhr herunter bis sie sich 5 Sekunden vor dem Ende den Wurf nahmen. Gehalten!!! 57, 58, 59, aus…!!! Das unmögliche war geschafft. Auswärtssieg mit dieser Rumpftruppe, in der jeder alles und teilweise noch ein wenig mehr gab. Besonders zu erwähnen sind die Leistungen von Frank Schilling, Frank Schmidt, Jan Neumeier, Oliver Grötecke, Christian Schüttler, Volker Dvorack, Kai Nasemann und natürlich Jürgen Fingerhut, die aus dieser Mannschaft noch herausragten. Natürlich wurde dem gegnerischen Trainer noch mit einem Zwinkern der Hinweis zugesteckt, dass der Gebrauch der grünen Karte, ein nicht zu unterschätzendes spieltaktisches Mittel darstellt und hätte er sie wie von uns gefordert, früher gelegt, das alles nicht passiert wäre…JJJ

Der Rest war dann wie eigentlich immer: Feiern, jubeln, Pier sauffe, nur ohne Rumgehüppe, denn dazu war an diesem Abend nun wirklich niemand von uns mehr in der Lage.

Bis dann…

Eure Dritte!

 

Übrigens, so geht Saisonvorbereitung 🙂

HSG Ederbergland I – Die Dritte 26:27 (15:12)

Backi wollte unbedingt mit drauf…

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Nirgends sind wir vor den Groupies geschützt…

HSG Ederbergland I – Die Dritte 26:27 (15:12)

Das nennt man Trainingsfleiß: Als erster kommen und als letzter gehen…

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