HomeMänner IKorbachs neuer Kreisläufer Finn Hujer über die Aussichten des TSV, einen Aufstieg und die Stimmung im Team

Korbachs neuer Kreisläufer Finn Hujer über die Aussichten des TSV, einen Aufstieg und die Stimmung im Team

Korbachs neuer Kreisläufer Finn Hujer über die Aussichten des TSV, einen Aufstieg und die Stimmung im Team

Fynn Hujer„Das ist der erste Kreisläufer in Korbach, der auch einen Tempogegenstoß laufen kann“, sagte kürzlich ein Zuschauer beim Spiel der Korbacher Handballer über Finn Hujer, mit dem auch Florian Ochmann zufrieden ist. „Er hat sich gut eingelebt“, sagt der Spielertrainer über den sehr emotionalen Neuzugang.
Tabellenplatz zwei nach sechs Spielen, davon zuletzt fünf Siege. Was sind die Gründe für den guten Korbacher Start im zweiten Landesligajahr, Herr Hujer?
Ich glaube, dass die knappe Auftaktniederlage in Rotenburg nicht schlecht für uns war. Danach hat es bei uns im Kopf Klick gemacht und wir haben das nächste Topspiel zu Hause gegen Alsfeld gewonnen und dabei gezeigt, dass wir doch in der Landesliga mithalten können. Danach lief es einfach ganz gut bei uns. Wir haben einen guten Trainer und eine Superstimmung in der Mannschaft, die überragend ist, so dass ich auch als neuer Spieler sehr gut aufgenommen wurde. Aus diesen Gründen sieht es im Moment rosig bei uns aus.
Sie kannten Korbachs neuen Spielertrainer Florian Ochmann als Spieler von Zweitli-gaaufsteiger Eintracht Baunatal, wo sie selbst in der A-Jugend-Bundesliga spielten. War Ochmann der Grund für ihren Wechsel zum TSV?
Ja, das war auf jeden Fall mit der Grund. Er hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in Korbach am Kreis zu spielen, nachdem ich in der B-Jugend eine Saison dort agiert habe, aber eigentlich Mittelmann bin. Das habe ich bejaht. Wir haben das dann in der Vorbereitung probiert, wobei ich das Gefühl hatte, dass es am Kreis noch nicht so richtig funktioniert. Aber ich habe dann probiert mich durchzubeißen und so schlecht ist es in den letzten Spielen ja auch nicht gelaufen.
Welche Gründe gab es für Ihren Wechsel nach Korbach denn noch?
Ein weiterer ist, dass in Korbach, dass doch sehr abseits liegt, Handball gelebt wird. Dass man in der Landesliga immer vor 300 Zuschauern spielt, ist Wahnsinn und macht schon Spaß.
Hatten Sie die Chance ins Baunataler Zweitligateam zu wechseln oder war da der Sprung doch zu groß?
Über den Sprung in die zweite Liga habe ich überhaupt nicht nachgedacht. Da wäre der Sprung viel zu groß gewesen, was man realistisch sehen muss. Ich habe mir deshalb ein paar andere Sachen angeguckt und Korbach hat mir am besten gefallen.
Sie kamen zum TSV Korbach zusammen mit ihrem Baunataler Mannschaftskameraden Tim Sonnenschein, der auch am Kreis spielt. Wie gegen Sie mit der Konkurrenzsituation um?
Tim und ich sind sehr gute Freunde. Wir haben schon in Baunatal zusammengespielt. Wir sehen uns nicht als Konkur-renten. Ich denke, dass Handball ein Teamsport ist und das immer im Vordergrund stehen sollte. Wenn er an einem Tag stärker ist, soll er spielen. Das war zum Beispiel bei unserem Sieg gegen Zwehren so. Da saß ich 20 Minuten draußen und er hat gespielt. Ich saß dann nicht draußen und habe meinen Frust in mich reingefressen, sondern ihm das Beste gegönnt. Wenn mein Kollege besser ist, als ich, soll er auch spielen.
Mit Eintracht Baunatal wurden Sie zuletzt Siebter.
Das war für uns als Aufsteiger okay, weil wir viele Abiturienten hatten und die Trainingsbeteiligung nicht so toll war.
Trainer Ihrer Mannschaft war Markus Berchten, der ehemalige Coach und Sportliche Leiter der Bad Wildunger Erstligahandballerinnen. Wie bewerten Sie seine Arbeit?
Unter Markus habe ich eine der besten Vorbereitungen absolviert, die ich je gemacht habe. Das hat sich auch an meinem Fitnesszustand gezeigt, so dass ich einige Spiele über 60 Minuten in Abwehr und Angriff bestritten habe und das auch gut ging. Wir selbst haben gar nicht so wahrgenommen, wie sich unser Spiel durch ihn verändert hat. Es kamen nach den Spielen Leute zu mir, die mich gefragt haben, was er mit uns gemacht hat, weil unser Spiel eine ganz andere Qualität habe. So schlecht kann er also nicht sein. Ich halte viel von ihm.
Zurück zum TSV. Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz nach vier Monaten in Korbach bisher aus?
Ich bin insgesamt sehr zufrieden. In der Abwehr will ich mich weiter verbessern, damit ich auch mal auf der Halbposition decken kann. Die Kreisläuferposition ist mit Tim, Lukas Westmeier und mir am breitesten besetzt. Wir verstehen uns auch sehr gut. Und wenn ich in Korbach bleibe, machen wir immer etwas zusammen, so dass ich auch mit der persönlichen Situation in Korbach sehr zufrieden bin.
Sie feiern laut Ihrem Trainer auch gerne.
Das stimmt.
Ihre Mannschaft ist mit 10:2 Zählern nach sechs Spieltagen punktgleich mit Spitzenreiter MT Melsungen II und dem Tabellendritten TV Als-feld. Ist der Aufstieg für Korbach möglich?
Es sieht war im Moment so aus, als ob. Aber ich denke, dass es Mannschaften gibt, die ich wie Melsungen als stärker einschätze. Wir überzeugen eher als Team, als durch einzelne Spieler. Ein Platz zwischen drei und fünf wäre für uns schon ein Megaerfolg. Das wäre auch im Vergleich zur Vorsaison mit Platz acht schon ein Schritt nach vorne.
Quelle WLZ-FZ