Männliche D-Jugend 1 : TSG Wilhelmshöhe 20:18 (11:9)
D1 überrascht gegen Tabellendritten …
oder „Abwehr macht ja doch Spaß!!!
Die Jungs der D1 hatten an diesem Wochenende einen ganz dicken Brocken vor der Brust. Dem Tabellendritten aus Wilhelmshöhe, der mit mehreren Auswahlspielern gespickt ist und zudem die mit Abstand beste Abwehr der Liga stellt, galt es Paroli zu bieten. Apropos beste Abwehr der Liga…
Das sah bisher bei uns ganz anders aus. Bereits die gesamte Hinserie hindurch, zeigte sich unsere Abwehrschwäche. Die Lust am Abwehrspiel galt es in der Winterpause den Jungs zu vermitteln. Leichter gesagt als getan. Sicherlich ist der Sinn des Spiels, das Runde ins Eckige zu bekommen, aber den Jungs sollte klar gemacht werden, dass zum Handball noch mehr als Tore werfen gehört…
Bei diesem Heimspiel, haben die Jungs dann Trainer, Eltern und nicht zuletzt den Gegner kräftig überrascht:
In der Kabinenansprache wurde nochmals klar gemacht, dass wir gegen diesen Gegner nur bestehen können, wenn jeder für den anderen in der Abwehr kämpft und sich schnell bewegt wird.
Von Beginn an war es, als ob eine völlig andere Mannschaft auf dem Feld stand. Es wurde sich gegenseitig in der Abwehr geholfen, es wurde miteinander gesprochen und es wurde sich bereits mit den ersten Aktionen in der Abwehr Respekt verschafft.
Die ersten 6 Minuten ließen wir gegen die individuell sehr starken Gäste keinen Treffer zu und schafften es selber zweimal den Ball im Netz unterzubringen. In der Folgezeit schafften es unsere Gäste durch Einzelaktionen zum Torerfolg zu kommen. Aber unsere Jungs beantworteten jeden Treffer der Gäste mit einem direkten Tor im Gegenzug. Die gesamte erste Halbzeit hielten wir diesen Abstand und gingen sogar kurz vor der Sirene mit 3 Toren in Front.
Nun hieß es die Jungs in der Kabine für die zweite Halbzeit einzustellen. Stolz auf die eigene gezeigte Leistung in der ersten Halbzeit, war eine Stimmung wie selten in unserer Kabine. Diese ersten zwanzig Minuten waren mehr wert, als etliche Trainingseinheiten. Es hatte in den Köpfen endlich „Klick“ gemacht und den Jungs wurde klar, dass es nichts Schöneres gibt, als den Gesichtsausdruck des Gegenspielers, der die Lust am Spielen verliert, weil ihm nichts mehr einfällt.
Wir stellten uns auf einen heißen Tanz in der zweiten Hälfte ein. Es galt die ersten fünf bis zehn Minuten nochmal alles rauszuhauen, damit der Gegner nicht mehr an seine Chance glaubt. Die Jungs gaben alles und immer wieder war eine Hand bei Abspielen dazwischen oder sie schafften es mit schnellem Verschieben
die Abwehr so zu verdichten, dass es keine klaren Wurfmöglichkeiten für den Gegner gab. Auch unser Keeper steigerte sich und entschärfte viele Würfe.
Wir setzten uns bis 10 Minuten vor dem Ende mit 6 Toren ab (19:13).
Nun nahm der Gegner seine Auszeit. Unseren Jungs war anzumerken, dass sie körperlich alles gegeben hatten bis hierher. Es gab die Anweisung im Angriff lange zu spielen und sich nur klare Möglichkeiten zum Abschluss zu nehmen. Leider schafften wir es nicht, diese herauszuspielen und Wilhelmshöhe holte Tor um Tor auf. Fünf Minuten noch auf der Uhr und unser Vorsprung schmolz auf nur noch 3 Tore (20:17).
Auszeit…
Jetzt nur nicht noch das Ding aus der Hand geben…
Noch mal durchschnaufen und kurz Kraft sammeln hieß es. Mit letztem Willen fighteten die Jungs um jeden Ball und ließen bis zur Sirene nur noch einen Treffer zu.
Anschließend durfte sich die Mannschaft den verdienten Beifall von den Fans und Eltern abholen für diese klasse Leistung.
Hoffen wir mal, dass dies erst der Anfang war…
Kai Nasemann
Es spielten:
Leon Ney im Tor, Jan Fischer (4), Jannis Laube (5), Niklas Habermann (6/1), Christian Störmer (3), Vincent Löbel (2), Domenik Schulz, Henri Bracht, Roman Richter-Schluckebier und Finn Dornseiff